Montag, 19. November 2012

Hardcore im Gewölbekeller: Deaf Row Fest in Plauen

Hardcore im Gewölbekeller: Deaf Row Fest in Plauen
17. November 2012 Plauen
Samstagnachmittag ging es los. Babak war aus Bielefeld angereist und von Erfurt aus starteten wir in Richtung Plauen. Die Autodichte nahm ab, die Baumdichte nahm zu und schon waren wir mitten im Vogtland. Nachdem wir zahlreiche Umleitungen mehr oder weniger geschickt hinter uns gelassen hatten kamen wir in die „Kulturstadt des Vogtlandes“. Ich hatte mir Plauen kleiner vorgestellt. Schnell eingecheckt im Hostel unseres Vertrauens und los ging es Richtung Malzhaus.

Pünktlich um 17.00 Uhr startete das kleine aber feine Festival in einem schicken Gewölbekeller. Hardcore findet hier gewöhnlich nicht statt.  Der Laden war groß genug, dass man sich nicht auf den Füßen stand, es gab 'ne schicke Theke, Sitzecken und ausreichend Platz für die Plattenkisten. Das Malzhaus bot eine willkommene Abwechslung zu den A(J)Zs der Republik.

Nach der ersten Stärkung machten wir uns daran unseren kleinen Fanzine-Distro aufzubauen. Es war wieder mal schön zu sehen, dass gedruckte Fanzines immer noch auf Interesse stoßen. Man kommt miteinander ins Gespräch und tauscht sich aus. Hat hier auch wieder funktioniert.

Deathrite



Die Bands waren durch die Bank gut. Obwohl Veranstalter Adrian mit zahlreichen Absagen umgehen musste, z. B. Von Planks und Lara Korona, war ein anständiges Line-Up am Start.
Vyst aus Leipzig spielten leider ihre wohl vorerst letzte Show. Aber Throwers, die andere Band von Vyst Schlagzeuger Gabo, geht ebenfalls ordentlich nach vorne. Enorm wuchtiger und düsterer Hardcore. Da fällt der Abschied von Vyst nicht mehr ganz so schwer. Lentic Waters aus dem Raum Münster fand ich auch absolut beeindruckend. Kann ich nur empfehlen. Druckvoller düsterer Hardcore mit 'ner ordentlichen Kante His Hero is Gone. Kreis spielten ein sphärisches Set, dass eine willkommene Abwechslung bot und auch als Verschnaufpause funktionierte. Ambient oder Postrock könnte man die Sound-Landschaften nennen. Jungbluth, die Alpinist Nachfolgeband, prügelten sich durch ihr Set, dass es eine wahre Freude wahr. Knüppel aus dem Sack hieß es dann auch bei Deathrite aus Dresden. Die hatte ich zuvor schon beim letzten Fluff in einem winzigen Zelt gesehen. An diesem Abend jedoch mit deutlich besserem Sound und ohne Stromausfälle. Eine fette Mixtur aus Black Metal, Grindcore abgeschmeckt mit einer leichten Hardcore Note. Als letzte Band des Abends, im Anschluss an Patsy O Hara aus Bielefeld, spielten dann Trainwreck aus Aachen. Immer wieder unglaublich gut dieses Band. Für mich gibt es nur wenige deutsche Bands, die so intensive Shows spielen. Es hagelte Stagedives und das Publikum war trotz der fortgeschrittenen Stunde gut dabei. Besonders hervorzuheben ist, dass während des Abends viele Mädels vor der Bühne abgingen und alle Beteiligten respektvoll miteinander umgingen und einfach nur 'ne gute Zeit hatten. Es war definitiv ein toller Abend in Plauen. Ein dickes Daumen hoch an Adrian und die anderen im Team. Einziges Manko: Das Essen war schon recht schnell weggefuttert. Ich hoffe, dass es im nächsten Jahr wieder ein Deafrow Fest geben wird!

Patsy O Hara

 Deathrite


Patsy O Hara

 Axes

jan
Fotos: Babak
Nachwort
Der nächste Morgen wurde uns durch eine snobistische Horde Rotarier-Kids verhagelt. Mit einem mittelschweren Kater im Gepäck schleppten wir uns an das Frühstücksbuffet im Hostel. Während wir uns dem lauwarmen Kaffee hingaben lauschten wir, wie sich die Teenies über Papas neuen SLK unterhielten und was denn für Auslandsprojekte anstehen würden. Die Gelegenheit sich das Frühstück nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Wir schafften es jedenfalls irgendwann wieder auf die Autobahn (verdammte Umleitung!).

2 Kommentare: